Anna - Schon während der Schulzeit eine echte Akademikerin

Wie bist du auf die deutsche Schülerakademie aufmerksam geworden und welche Rolle haben deine LehrerInnen dabei gespielt?

 
Ich hatte vorher noch nie etwas von der Schülerakademie gehört und dann wurde ich ziemlich spontan einen Tag vor der Bewerbungsfrist von meinem Stufenleiter angesprochen. Er hat mir dann Informationsmaterial mitgegeben und ich habe meine ehemalige Klassenlehrerin gefragt, ob sie mir das Ganze zutrauen würde, was sie bejahte. 


Du musstest dich ja dann ziemlich schnell entscheiden – gab es Herausforderungen (Bedenken, Hindernisse)?


Dass ich die Chance gern ergreifen würde, war mir recht schnell klar und ich habe es dann auch direkt mit meinen Eltern besprochen. Zum Glück war es meinen Eltern wichtig und auch möglich, mir die Teilnahme zu ermöglichen, denn im Normalfall, kostet das Ganze ja auch Geld. Es gibt zwar die Möglichkeit auf Ermäßigung aber das wäre glaube ich für uns nicht infrage gekommen. Unsere Schule hätte durch den Förderverein aber auch in jedem Fall Unterstützung angeboten und mir so im Zweifel die Teilnahme in jedem Fall ermöglicht. Während der Schülerakademie habe ich auch SchülerInnen kennengelernt, die sich die Teilnahme ohne Ermäßigung und Unterstützung nicht hätten leisten können. Es können also wirklich alle mitmachen. 


Was glaubst du, warum hatten deine LehrerInnen dich im Blick? 


Vermutlich weil ich in meiner Stufe zu den leistungsstärksten SchülerInnen gehöre und auch dafür bekannt bin, offen für solche Angebote zu sein. Eine gewisse Offenheit ist in jedem Fall wichtig, da man dort wirklich den ganzen Tag unter Menschen ist. 


Was hat dich denn überhaupt dazu veranlasst, dich in deinen Ferien mit wissenschaftlichen Themen zu beschäftigen? 


Es gibt ja ganz viele verschiedene Akademien zu verschiedenen Themen. Ich war in der Nachhaltigkeits-Akademie und das hat mich angesprochen, weil ich mich sehr dafür interessiere und z.B. auch bei fridays for future aktiv bin. Außerdem habe ich gehört, dass es auch im Hinblick auf spätere Bewerbungen um Stipendien und generell auch für den Lebenslauf hilfreich sein kann, was mich zusätzlich angespornt hat. 


Wie läuft so ein Tag in der Schülerakademie ab?


In meiner Akademie lief es folgendermaßen ab: Morgens zwischen 7:30 und 8:30 gab es Frühstück. Danach eine halbe Stunde Plenum, in dem Freizeitaktivitäten vorgestellt und besprochen wurden, die die TeilnehmerInnen auch selbst anbieten konnten. Dann hatte man 3,5h Kursunterricht und nach der einstündigen Mittagspause bis 16 Uhr Freizeitangebote. Danach noch einmal zwei Stunden Unterricht und nach dem Abendessen gab es noch mal Freizeitangebote. 


Das klingt nach einem straffen und spannenden Programm. Was war denn das eindrucksvollste an der Akademie und wovon hast du am meisten profitiert? 


Das waren auf jeden Fall die Menschen dort. Die waren alle toll, offen und lieb. Die Stimmung war immer gut. Es haben sich alle verstanden und es gab auch keine Grüppchenbildung. Und das Essen war nebenbei auch noch super. Ich würde sagen, dass ich seit der Akademie selbst viel offener  und selbstbewusster geworden bin und vom Wissen, das ich mir dort angeeignet habe, profitiere ich auch immer noch. 
Inwiefern hat deine Teilnahme deinen weiteren Schulverlauf oder/und deine Zukunftsplanung beeinflusst?
Meine Zukunftsplanung nicht unbedingt, weil ich nicht in die wirtschaftliche Richtung gehen möchte, sondern eher in die soziale. Allerdings haben mir die Unterrichtsmethoden dort richtig gut gefallen, weil einfach alle mit einbezogen wurden und ich habe einer Lehrerin davon erzählt, weil man davon auch einiges in den Schulunterricht einplanen könnte. 


Hättest du Wünsche für Schulen oder LehrerInnen bezüglich solcher Programme für SchülerInnen?


Ich würde es gut finden, wenn solche Angebote öffentlicher gemacht werden. Es wissen einfach nicht alle SchülerInnen davon und so könnten auch andere davon profitieren. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn die, die schon einmal bei so etwas mitgemacht haben, anderen SchülerInnen davon berichten würden. Das hätte ich auch gern gehabt, denn dann hat man eine bessere Vorstellung von dem, was einen erwartet.